Die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Was haben Hunde und Menschen unter anderem gemeinsam? Sie neigen beide, im Gegensatz zu Katze, eher zu einer Schilddrüsenunterfunktion als zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Ist aber beim Hund alles genau gleich wie beim Menschen?

Das Krankheitsbild
Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine häufige Erkrankung bei mittelalten bis alten Hunden, kann gelegentlich aber auch bei jungen Tieren gefunden werden. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt; es gibt Rassen, bei denen die Erkrankung gehäuft auftritt.

Durch den Mangel an Schilddrüsenhormon verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel, wodurch sehr viele Organfunktionen beeinträchtigt werden.

Oft wird die Erkrankung als Nebenbefund entdeckt, wenn Blut analysiert wird, da der Krankheitsbeginn so schleichend ist, dass Symptome kaum wahrgenommen werden. Typisch sind ruhigeres Verhalten, Fellveränderungen und unerklärliche Gewichtszunahme.

Diagnose
Es wird bei Ihrem Hund Blut abgenommen und unter anderem der T4 und TSH-Wert sowie Gesamt-T4 und freies T4 (das sind alles Schilddrüsenhormone) bestimmt. Sind die Werte erniedrigt, spricht man von einer Hypothyreose, also eine Schilddrüsenunterfunktion.

Therapie
Es stehen verschiedene Medikamente in Tablettenform zur Verfügung. Bei allen ist es wichtig, dass die Tablette nüchtern, mindestens 1h vor der nächsten Mahlzeit gegeben wird, da der Wirkstoff sonst nicht vollständig aufgenommen werden kann.

Prognose
Die Prognose ist sehr gut. Die Lebenserwartung verändert sich bei regelmäßiger und verantwortungsbewusster Tabletteneingabe nicht.

Wichtig: Kontrollen
Der Schilddrüsenwert T4 wird 4 Wochen nach Therapiebeginn erstmalig kontrolliert, um die individuelle Dosis zu finden. Wichtig ist, dass das Blut 4-6h nach Gabe des Medikaments genommen wird.

Danach wird eine Blutuntersuchung alle 3 – 6 Monate empfohlen.